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Einsichten

Einsichten

von Kerstin Ebert


Ihr Herz klopft bis zum Hals, der Puls rast. Angstschauder durchströmen sie, sie fühlt, dass sie in Gefahr ist, sie kann die Anwesenheit ihres Gegners fast körperlich spüren. Alle Sinne sind geschärft, doch sie kann ihn nicht sehen. Das Bathlett wiegt schwer in ihrer Hand, es gibt ihr Sicherheit, obwohl es für sie eine ungewohnte Waffe ist. Sie wird nicht kampflos aufgeben, soll er doch kommen. Sie lässt das Bathlett langsam kreisen, sie spürt, dass der Angriff kurz bevor steht. Doch wer ist ihr Gegner und warum will er ihr schaden? So viele Fragen, auf die sie keine Antwort weiß, ihr Puls schlägt immer schneller. Nun passiert es, ein Schatten löst sich aus einer Felsspalte neben ihr und der Körper ihres Feindes schießt auf sie zu. Obwohl sie ihn erwartet hat, ist sie von der Schnelligkeit und der Wucht seines Angriffes überrascht und kann ihr nicht Stand halten. Sie wird auf den felsigen Boden geschleudert, spürt die Unebenheiten, die sich in ihren Rücken bohren. Die Spitzen seines Bathletts nähern sich ihrem Hals, - "was will es nur von mir" - der Druck auf ihre Kehle wird immer stärker...
...Schweißnass schreckte B'Elanna auf. Sie spürte noch immer den Druck, der ihr die Kehle zuschnürte. Schon wieder so ein grauenhafter Alptraum. In der letzten Zeit kamen dieser oder ähnliche Träume immer häufiger. Es war jetzt schon die dritte Nacht hintereinander, in der sie von diesem unbekannten Feind verfolgt wurde. Auf dem Weg zum Dienst grübelte sie über ihre Situation. So konnte es nicht weiter gehen. Mehrmals hatte sie nun schon verschlafen, da sie immer erst gegen Morgen in einen tiefen Schlaf fiel und so den Weckruf überhörte. Außerdem wurde sie durch den Schlafmangel immer mürrischer und kurz angebunden. Außer Neelix, der sich immer weiter bemühte, sie aufzumuntern, machten alle anderen einen Bogen um sie, da ihre Stimmung immer schlechter zu ertragen war. Sogar Tom, der sonst ihre Launen immer mit einem Schulterzucken abtat, hatte in der letzten Zeit seine aufdringlichen Annäherungsversuche eingestellt. Scheinbar hatte sie es nun endlich geschafft, ihn zu vergraulen. Kein Wunder, ein Mensch konnte es eben mit den Temperamentsausbrüchen einer Klingonin nicht aufnehmen. Aber da ihre Alpträume mittlerweile auch ihre Arbeit beeinträchtigten, brauchte sie Hilfe. Chakotay hatte ihr gegenüber schon angedeutet, dass eine weitere Verspätung disziplinarische Folgen für sie haben würde. Doch was sollte sie tun? Es war ja kein Counselor an Bord, zu dem sie mit ihren unbeantworteten Fragen gehen konnte. Denn dass sie den Grund für ihre Alpträume nicht kannte, verunsicherte sie am allermeisten. Irgendetwas beschäftigte sie so stark, dass sie sich in ihren Träumen damit auseinander setzen musste. Aber soviel sie nachdachte, ihr fiel einfach kein Grund dafür ein. An das Leben an Bord der Voyager hatte sie sich im Lauf der vergangenen drei Jahre gewöhnt. Obwohl sie manchmal noch wehmütig an die Zeiten im Marquis zurück dachte, hatte sie sich doch mit den neuen Ansprüchen arrangiert und auch mit einigen der anderen Crewmitgliedern verband sie mittlerweile eine vorsichtige Freundschaft. Mehr würde es bestimmt nicht werden, denn in ihr kämpfte immer wieder die klingonische Seele mit dem Drang nach Anpassung und Eingliederung, der recht deutlich ihren menschlichen Wurzeln entstammte. Also, alles schien für ihre Verhältnisse in bester Ordnung zu sein, sie war zufrieden. Was war es also, dass sie nicht schlafen ließ? B'Elanna beschloss, sich beim Doktor Hilfe zu holen. Er war immerhin der, der einem Counselor am Nächstem kam. Vielleicht konnte er ihr auch etwas verabreichen, dass sie besser schlafen ließ. Im Moment war dies die einzige Lösung, die ihr einfiel. Nach dem Ende ihrer Schicht würde sie sich zum Doktor begeben.
Am selben Abend noch stürmte sie wutschnaubend mit hochrotem Kopf aus dem Holodeck. Wie hatte sie nur in diese Situation geraten können? Ihr Besuch beim Doktor hatte doch scheinbar einen so positiven Verlauf genommen.
"Ihr Problem ist nicht medizinischer Natur, ich kann nichts für Sie tun", hatte er gesagt "aber ich kenne genau den Richtigen, der ihnen helfen kann. Da kein Counselor an Bord ist, habe ich begonnen, ein Holoprogramm zu entwickeln, das sich mit dieser Art Problematik beschäftigt. In der Literatur ist ein Mann namens "Freud" als führender Vertreter einer medizinischen Richtung mit dem Namen "Psychoanalyse" bekannt. Ihn habe ich als Grundlage für dieses Programm genommen. Ich gebe zu, das Programm ist noch nicht fertig. Bis jetzt hatte ich keine Gelegenheit, auch andere, modernere Richtungen zu programmieren. Aber einen Versuch ist es wert. Denn sein Fachgebiet war die Traumdeutung, er scheint dort große Erfolge gefeiert zu haben. Im Moment scheint er die einzige Lösung für ihr Problem zu sein."
So hatte sie sich überreden lassen und ihre Probleme vor einem weiteren Hologramm ausgebreitet. Und was war dabei herausgekommen? Das einzige Thema, über das dieser kleine, unverschämte Mann mit ihr reden wollte, war Sex. Egal, was sie auch sagte, immer wieder kam er auf dieses Thema zurück. Ihre Einwände, das dies in ihren Gedanken keine Rolle spielte, hatte er mit "Verdrängung" kommentiert und versucht ihr weiszumachen, dass daher auch ihre lebhaften Träume kämen. Lächerlich, sie sehnte sich nicht nach einem Partner; an Bord war niemand, der auch nur annähernd ihren Ansprüchen genügen würde. Selbst Chakotay, für den sie vor lange Zeit einmal geschwärmt hatte, war jetzt viel zu sehr "Sternenflotte", um für sie noch in Frage zu kommen. Nein, keiner der Männer an Bord weckte in ihr Gefühle, die Ursache für diese verrückten Träume sein könnten. Aber dies wollte dieser, dieser "Mensch" einfach nicht einsehen. Letztendlich sah sie ihre Rettung nur noch in der Flucht, denn je mehr dieser Freud sie in ein Gespräch verwickelte, um so peinlicher wurde es für sie. Nun gut, so hatte sie jetzt Zeit, endlich einmal früh zu Bett zu gehen und richtig auszuschlafen. Denn nach der Gesellschaft der Anderen war ihr jetzt überhaupt nicht zumute. Vor allem das anzügliche Grinsen von Tom könnte sie jetzt nicht ertragen, sie hätte das Gefühl, er wüsste alles, was ihr dieser "Psychiater" an den Kopf geworfen hatte, nein, das konnte sie auf keinen Fall ertragen. Also, Schlaf war jetzt die vernünftigste Alternative...
...Sie tänzelt auf der Matte. Der weiße Anzug umspielt großzügig ihre Figur und ihre nackten Füße tänzeln auf dem federnden Untergrund leichtfüßig hin und her. Sie fühlt sich dem Kampf gewachsen, Erregung durchströmt ihren Körper, sie ist voller Vorfreude in Erwartung der Auseinandersetzung mit ihrem Gegenüber. Doch wer ist er? Zwar kann sie ihn sehen, doch sein Gesicht liegt im Schatten. Seine Konturen kommen ihr irgendwie vertraut vor, doch sie kann die Erinnerung nicht packen. Aber jetzt greift er an, keine Zeit mehr, sich Gedanken über seine Person zu machen. Lange Zeit ist der Kampf ausgeglichen. Beide Gegner landen auf der Matte, rappeln sich wieder auf, um wiederum in den Nahkampf überzugehen. Auf einmal fasst ihr Gegner geschickt ihre Jacke, stellt ihr ein Bein und sie landet unsanft auf dem Boden. Doch diesmal gibt er ihr keine Gelegenheit aufzuspringen, denn er umklammert ihre Arme und drückt sie fest zu Boden. Dann spürt sie seine Hände an ihrer Kehle und sein Gesicht nähert sich. Noch kann sie ihn nicht erkennen, aber...
..."Es ist genau sieben Uhr!" Der Weckruf ließ B'Elanna aufschrecken. Noch immer schlug ihr Herz heftig und sie fühlte noch seine Hände an ihrem Hals. War dies wieder ein Alptraum gewesen? Irgendwie fühlte sie sich diesmal anders, sie war auch nicht hoch geschreckt oder hatte Angst, nein diesmal war sie durch den Weckruf erwacht. Wäre er noch ein paar Sekunden später gekommen, sie hätte das Gesicht ihres Gegners erkennen können.
Nicht zu ändern. Eine gewisse Enttäuschung machte sich in ihr breit. Doch davon ließ sie sich ihre gute Laune nicht verderben. Voller Schwung stand B'Elanna auf und machte sich fertig für den Dienst. Die Entscheidung, früh ins Bett zu gehen, war genau richtig gewesen. Sie fühlte sich erfrischt und fast glücklich. Endlich konnte sie sich wieder auf ihre Arbeit freuen, die sonst das wichtigste in ihrem Leben gewesen war. In der letzten Zeit war ihr selbst daran die Freude vergangen. Und an allem waren nur diese Alpträume schuld. Aber dies schien sie ja nun hinter sich zu haben. Nur, was hatte diese Veränderung bewirkt? Es konnte doch nicht das Gespräch mit diesem "Arzt" gewesen sein, das eine solche positive Veränderung hervorgerufen hatte? Nein, daran konnte sie nicht glauben. Etwas anderes musste der Grund sein. Aber mit diesem neuen Problem musste sie sich später beschäftigen. Voller Freude betrat sie den Maschinenraum.
Der Tag wurde hektischer, als sie es gedacht hatte. Unerwartete Probleme tauchten auf, aber nichts konnte sie heute aus der Ruhe bringen. Nach getaner Arbeit freute sie sich auf ein gutes Essen. Zur Feier des Tages würde sie sich von Neelix etwas ganz besonderes wünschen, bestimmt hatte er eines ihrer Leibgerichte im Angebot, denn damit versuchte er schon seit Tagen, ihre Laune zu heben. Nun wollte sie auf sein Angebot eingehen; sie fühlte sich auch wieder der Begegnung mit den anderen Crewmitgliedern gewachsen. Vielleicht würde sich auch Tom wieder zu ihr setzten und eines der Streitgespräche mit ihr führen, die sie insgeheim ein wenig genoss. Natürlich würde sie dies niemals zugeben. Dass sie es sich selber eingestand, hatte wohl etwas mit ihrer guten Laune zu tun, die auch alle Aufregungen im Maschinenraum nicht hatte trüben können. Sie betrat den Raum und sah sofort, dass ihr üblicher Platz noch frei war. Vorher ging sie jedoch bei Neelix vorbei. Bei ihrem Anblick ging ein Strahlen über sein Gesicht: " Guten Abend Lieutenant, ich sehe, sie wollen heute wieder einmal eine meiner besonderen Köstlichkeiten probieren. Wie schön, sie wieder einmal hier zu sehen." B'Elanna lächelte zurück und bestellte. Mit ihrem Teller in der Hand ging sie zu ihrem Platz und nahm auf dem Weg dorthin wahr, dass die leicht angespannten Gesichter der Anwesenden sich zu einem Lächeln verzogen, als alle bemerkten, dass ihre Laune sich gebessert hatte. An ihrem Tisch angekommen setzte sie sich und wartete, was nun geschehen würde. Im Moment genoss sie nur, dass sie sich endlich einmal wieder gut fühlte. Wann das zuletzt so gewesen war, daran konnte sie sich schon gar nicht mehr erinnern. Am anderen Ende des Raumes saßen Harry und Tom an einem Tisch und unterhielten sich angeregt. Sie lachten und schienen bester Laune zu sein. Bestimmt hatten sie noch nicht bemerkt, dass sie gekommen war. Normalerweise gesellte Tom sich zu ihr, kurze Zeit nachdem sie erschienen war. Aber heute wartete sie umsonst. Die Zeit verging, sie aß besonders langsam und hatte schon fast ihre Mahlzeit beendet, aber er zeigte auf keine Weise, dass er ihr Eintreffen bemerkt hatte. B'Elannas Laune sank mit jeder Minute, die sie alleine an ihrem Tisch verbrachte. Wie konnte er es wagen, sie zu ignorieren? Er war doch sonst immer wieder auf sie zugekommen, auch wenn sie sich nicht anmerken ließ, dass sie dies wünschte. Aber heute schien er die Gesellschaft seines Freundes vorzuziehen. Lachend standen die Beiden auf und durchquerten den Raum. Als sie ihren Tisch passierten grüßte Harry sie mit einem freundlichen: "Hallo B'Elanna", aber Tom nickte ihr nur mit unbeteiligter Mine zu. Dann gingen sie weiter, ohne auf eine Reaktion zu warten. B'Elanna könnte sie in ihrem Rücken lachen hören. Vor lauter Wut und Enttäuschung blieben ihr die letzten Bissen ihrer Mahlzeit im Hals stecken und sie konnte auch nicht mehr bleiben und weiter darüber nachdenken, dass er sie ignoriert hatte. Abrupt stand sie auf und verließ  übereilt den Raum. Neelix rief noch: "Hat es Ihnen nicht geschmeckt?" hinterher, aber B'Elanna war schon im Korridor auf dem Weg in ihr Quartier. Vorbei war die gute Laune, die sie den ganzen Tag begleitet hatte.
Sie begann zu grübeln. Was war nur mit ihr los? Noch nie hatte es ihr etwas ausgemacht, was andere von ihr hielten oder wie sie sich ihr gegenüber verhielten. Sie war es gewohnt allein zu sein, eine Außenseiterin. Sogar im Marquis war sie nie ganz ein Teil der Gemeinschaft gewesen. Aber sie hatte geglaubt, an Bord der Voyager hätte sich alles geändert. Das war wohl ein Irrtum gewesen. Alle Freundschaft schien ihr plötzlich eine Illusion zu sein. Mit zugeschnürter Kehle erreichte sie ihr Quartier und nach einer langen Zeit des verzweifelten Nachgrübelns schlief sie endlich ein...
... Sie steht auf einer Wiese, um sie herum wachsen Blumen aller Farben und Formen, die Sonne scheint und sie fühlt sich gut. Nein, nicht nur gut, sie ist glücklich. Und zufrieden; eine große Ruhe erfüllt sie. Genau so soll es sein, nichts muss sich ändern. Sie hat das Gefühl, nie mehr in ihrem Leben unglücklich sein zu müssen. Sie dreht sich, genießt die Sonne, die in ihr Gesicht scheint. Ihre Füße spüren das Gras, dieses Gefühl ist neu und irgendwie überraschend. Unter einem Baum steht ein Mann. Als er sie entdeckt, kommt er auf sie zu,    wird immer schneller, je näher er kommt. Zwar kann sie sein Gesicht nicht sehen, aber sie weiß, wer es ist, ganz genau. Ihr Herz klopft voller Vorfreude und Glück. Nun läuft er, als er sie erreicht umarmt er sie schwungvoll. Beide fallen zu Boden und rollen lachend über das Gras, der Duft ist frisch, wie nach einem Regenschauer. Als sie liegen bleiben, ergreift er ihre Hände und hebt ihre Arme über ihren Kopf, sein Gesicht nähert sich und sie schließt die Augen...
... Langsam erwachte B'Elanna und öffnete ihre Augen. Nun wusste sie genau, was sie tun musste.


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